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In enger Zusammenarbeit der HLMW9 Michelbeuern (3HKB) und dem Verein „Volksopernviertel 1938“ und der „Lokale Agenda Alsergrund“ wurde am Haus Severingasse 8, 1090 Wien eine Gedenktafel für die vertriebenen bzw. ermordeten Bewohnerinnen und Bewohner jüdischer Herkunft dieses Hauses angebracht und am 26. April 2018 feierlich enthüllt.

Erinnerung an Schicksale von Menschen mit jüdischer Herkunft

Zu diesem Anlass wurde Nobelpreisträger Prof. Eric Kandel, der als Kind bis zur Vertreibung seiner Familie in der Severingasse 8 gelebt hat, eingeladen, die Enthüllung der Gedenktafel vorzunehmen.

Vor der Enthüllung der Gedenktafel hat Prof. Eric Kandel die HLMW9 Michelbeuern besucht und sich bereit erklärt, ein Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern zu führen. Moderiert von einer Schülerin unseres Hauses, Frau Luise Macku, hat Herr Kandel (in englischer und deutscher Sprache) Fragen zu den Themen Kindheit im Nationalsozialismus und Flucht wie auch zu den Erkenntnissen seiner Forschung und zu seiner politischen Haltung beantwortet, und darüber hinaus humorvolle Einblicke in sein Privatleben gegeben. An der zweistündigen Veranstaltung haben rund 100 Schülerinnen und Schüler teilgenommen.

Anschließend fand die Feierlichkeit der Enthüllung der Gedenktafel statt, welche gemeinsam von der „Lokale Agenda Alsergrund“, vom „Gedenkverein „Volksopernviertel 1938“ und der HLMW9 Michelbeuern vorbereitet wurde. Auf dem Programm standen Reden von Prof. Kandel sowie von Bezirksvorständin Martina Malyar, Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny und Oberrabiner Arie Folger. Der feierliche Akt wurde gerahmt von einem Einblick über Rechercheergebnisse, zu den Verfolgten des Hausese Severingasse 8, durch die Historikerin Maria Czwik. Abgerundet wurde die Feierlichkeit durch ein von Oberrabiner Arie Folger gesprochenes Gebet, von gemeinsam von „Gedenkverein 1938“ und SchülerInnen der HLMW9 ausgewählte und vorgetragene literarische Texte und von musikalischen Beiträgen der multikulturellen Band „WanDeRer-Trio“. Im Zuge der Enthüllung der Gedenktafel wurden auch die heutigen Hausbesitzer geehrt, wird doch das Anbringen solcher Erinnerungstafeln von den Hauseigentümern in der Regel eher nicht gestattet.

Nach Abschluss der Feierlichkeiten wurden die Gäste in den Festsaal der Bezirksvorstehung Alsergrund geladen, wo ihnen kulinarischen Köstlichkeiten aus der HLMW9 serviert wurden.

Für die HLMW9 Michelbeuern und vor allem für das Projektteam (3HKB) war der 26. April 2018 ein ganz besonderer Tag. Die Bedeutung dieses Tages möchten wir mit den nachfolgenden Schlussworten zum Ausdruck bringen, einem Auszug aus einer von SchülerInnen vorbereiteten Rede, welche am 26. April vorgetragen wurde:

„Wir sind für diese Projektkooperation mit dem Gedenkverein 1938 sehr dankbar. Wir durften viele Erfahrungen sammeln, welche vor allem für unsere Generation besonders wichtig sind. Wir hören immer wieder über die Gräuel dieser Zeit, doch diese Schulkooperation ermöglichte uns eine neue Art der Auseinandersetzung mit der Diskriminierung, Vertreibung und Ermordung von Menschen mit jüdischer Herkunft. Sie hat die Schicksale greifbarer gemacht. Die schreckliche Zeit bekommt ein Gesicht – die Einzelschicksale berühren nochmal ganz anders – berühren intensiver. Wir haben uns auch in anderen Unterrichtsgegenständen mit Einzelschicksalen auseinandergesetzt. Hinter jedem Einzelschicksal verbirgt sich eine berührende Geschichte, welche es verdient hat, dass ihr gedacht wird. Wir wünschen, dass viele andere junge Menschen unserer Generation ähnliche Erfahrungen machen dürfen.“

Das Projektteam: Schülerinnen und Schüler der 3 HKB Katharina Holovlasky und Martina Pöttinger (Projektbetreuerinnen)


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