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Die HLW Linz Landwiedstraße wurde als "Spitzenschule" für ihr Integrationsprojekt geehrt.


Unsere Schule eröffnete am 14. November das zweite Mal eine Übergangsstufe mit jungen Flüchtlingen. Bereits im Vorjahr haben 20 Asylwerber an der Schule einen Lehrgang besucht und diesen erfolgreich abgeschlossen. Mit einer breiten Palette an Unterstützungsmaßnahmen helfen die Schüler/innen und Lehrer/innen der Schule den Jugendlichen bei Alltagsproblemen und bei der Integration in Österreich.

 

"Spitzenschule"-Preis zum Thema "Integration"
Mit diesem Engagement gewann unsere Schule den zweiten Platz beim Tips-Projekt "Anpacker - Spitzenschule 2016". Am 19. Dezember 2016 war die Preisverleihung im Ars Electronica Center. In Anwesenheit der Direktorin, Mag. Elisabeth Vormayr, wurden die Urkunden, der Pokal und ein Scheck über 500 Euro überreicht. Das Geld wird für Integrationsmaßnahmen an der Schule verwendet. Neben Jugendlichen der 1CFW nahm an der Preisverleihung auch Julia Steininger aus dem 1BAL teil; sie hatte gemeinsam mit anderen das Voting für das Projekt an der Schule organisiert.
Spitzenschule hlwlinzlandwied
Übertritt in die Fachschule nach einem Jahr
Als einzige höhere Schule in Linz nahm die HBLW Landwiedstraße im Vorjahr 20 junge Flüchtlinge auf und unterrichtete sie in einer sogenannten Übergangsstufe. Die Jugendlichen lernten nicht nur Deutsch, sondern hatten in den 31 Wochenstunden auch Englisch, Mathematik, Naturwissenschaften, Ethik, Geschichte und Geografie, Sport und Bewegung sowie Kochen. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Übergangsstufe konnten mit Beginn des heurigen Schuljahres 13 Schüler in die erste Klasse Fachschule der HBLW Landwiedstraße übertreten. Ein Schüler besucht die HTL Traun, einer hat eine Lehre begonnen. Nachdem die Übergangsstufe im Vorjahr so gut funktioniert hat, nimmt die HBLW in der Landwiedstraße auch heuer wieder 20 junge Flüchtlinge auf. Am 14. November startet die neue Übergangsstufe. „Für uns ist Integration eine moralische Verpflichtung“, meint dazu die Direktorin der Schule, Mag. Elisabeth Vormayr. „Die Ergebnisse im Vorjahr waren zudem sehr ermutigend, die jungen Burschen waren in ihrer Einstellung zur Schule und ihrer Arbeitshaltung vorbildlich“, fährt die Direktorin fort. Alle Lehrerinnen und Lehrer, die in der Übergangsstufe unterrichteten, haben sich dazu freiwillig gemeldet. Neben dem Unterricht haben Schüler/innen und Lehrkräfte die Jugendlichen tatkräftig unterstützt – und unterstützen sie weiterhin.

Peers und Buddys helfen den Flüchtlingen
In der Schule gibt es Integrations-Peers, das sind Schüler/innen, die anderen Schüler/innen bei der Integration helfen. Für die 20 jungen Flüchtlinge organisierten die Peers im Vorjahr sogenannte Buddys. Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „Kumpel“. In dem Fall waren das Schülerinnen und Schüler, die sich jeweils zu zweit um einen Flüchtling besonders kümmerten. 

Zwei Schülerinnen aus den Maturaklassen waren zeitweise als zusätzliche „Lehrerinnen“ tätig, sie übten mit den Flüchtlingen vor allem das Lesen und Reden. Vor den Aufnahmeprüfungen und Abschlusstests im Sommer organisierte eine Gruppe von Schülerinnen für die Flüchtlingsklasse einen extra „Nachhilfe-Unterricht“. Und in einem gemeinsamen Ausflug der Flüchtlingsklasse mit Schüler/innen anderer Klassen kam auch das gemeinschaftliche Erlebnis nicht zu kurz. Die Flüchtlingsklasse revanchierte sich mit einem kleinen Abschiedsfest und einem internationalen Buffet, bei dem es Kostproben aus Afghanistan, Somalia und Syrien gab.

Die Lehrer/innen sind mit besonderem Engagement dabei
Die unterrichtenden Lehrpersonen waren mit besonderem Engagement bei der Sache. Die Deutschlehrkräfte organisierten eine Studentin, die mehrere Wochen lang einige Stunden mithalf, den Schülern die Sprache beizubringen. Die Klassenlehrkräfte kümmerten sich darum, dass alle Schüler ein externes Sprachenzertifikat erlangen konnten, sie organisierten die Prüfung und finanzierten sie mithilfe einer Spendenaktion. Von den 16 angetretenen Kandidaten haben alle 16 die ÖSD-Sprachprüfung auf dem Niveau A2 bestanden.

Ein spezielles Problem entsteht, wenn die jugendlichen Flüchtlinge das 18. Lebensjahr erreicht haben. Dann werden sie aus der bisherigen Betreuung entlassen und haben nur mehr wenig Hilfe von außen. Einige Lehrkräfte der Schule springen als Betreuer/in ein und helfen den Burschen weiterhin. Sie übernehmen Kosten und unterstützen sie organisatorisch. Die Lehrkräfte ermöglichen in der Zwischenzeit auch einem halben Dutzend junger Flüchtlinge, dass sie im Schülerheim „Guter Hirte“ wohnen können.

Finanzielle Unterstützung dringend notwendig Für die 13 Burschen des vorjährigen Lehrgangs, die nun die erste Fachschule der HBLW Landwiedstraße besuchen, ist der Schulbesuch eine große finanzielle Herausforderung. Sie haben sieben Euro pro Tag fürs Leben zur Verfügung; damit können sie die Kosten für Schulsachen, die Kochbekleidung und anderes nicht abdecken. Diese werden daher innerhalb der Schule durch Spenden aufgebracht.

Am „Langen Tag der Flucht“, der heuer am 30. September stattfand, startete ein Schüler/innenteam der Maturaklasse ein Projekt zur Flüchtlingsunterstützung. Es setzt sich das Ziel, fünf Monate lang von möglichst vielen Schüler/innen pro Monat zwei Euro zu sammeln und von möglichst vielen Lehrer/innen 10 Euro pro Monat. Mit dem Geld sollen die Flüchtlinge in der Schule unterstützt werden.

Großer Andrang in die neue Flüchtlingsklasse
Mitte Oktober fanden die Aufnahmetests für die neue Flüchtlingsklasse statt. Es gab mehr als 40 Anmeldungen, die Schule konnte 20 Jugendliche aufnehmen. Die neuen Schülerinnen und Schüler kommen in erster Linie aus Afghanistan und Syrien, sie können schon etwas Deutsch. Es sind fünf Mädchen und 15 Burschen. Bis zum Sommer werden sie ihre Kenntnisse und Fähigkeiten deutlich verbessern und haben dann ebenfalls die Chance, in Österreich eine weitere Ausbildung zu machen. Auch diese Klasse wird von Schüler/innen und Lehrkräften der HBLW Linz Landwiedstraße wieder gut betreut und nach Kräften unterstützt werden.

Seit Jahren eine internationale Schule
Die Höhere Bundeslehranstalt in der Landwiedstraße Linz ist seit vielen Jahren eine internationale Schule. „Wir haben Schüler/innen mit etwa 20 verschiedenen Muttersprachen. Es ist unsere Aufgabe, sie durch Bildung möglichst gut an unsere Gesellschaft heranzuführen“, betont die Direktorin der Schule, Mag. Elisabeth Vormayr. Das gelingt nach Aussagen der Direktorin bislang sehr gut. Unter dem schulischen Dach der HBLW arbeiten die Schülerinnen und Schüler aus vielen Ländern zusammen. Die Flüchtlingsklasse ist eine große Herausforderung, aber ein weiterer Beitrag der Schule zur Integration.

Weitere Informationen und Fotos zum Projekt finden Sie hier.


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